Dienstag, 20. Februar 2018

In the Bibo 1 - a fieldstudy

Wer kennt ihn nicht und wer schmettert ihn nicht mindestens genauso gerne? Den Hit von den Village-Peopeln? In the Navy. Lalalalalaaa. Und statt Navy kann man getrost jedes andere zweisilbige Wort einsetzen und trotzdem bleibt die Melodie unversehrt. Das Wort muss nicht mal englisch sein. Klingt verwegen? Probiert es mal aus. Auto. In the Autoooo. Oder Leipzig. Leipzig geht auch.

Heute bin ich aber nicht im Auto. In Leipzig zwar, aber - vielleicht habt ihr es schon erraten - viel genauer noch: In der Bibo. Das ist die Kurzform von Deutsche Nationalbibliothek Leipzig. Warum ich hier bin, tut nichts zu Sache. Viel wichtiger ist es für den heutigen Eintrag, warum die anderen Leute hier sind. Ich versuche mich mal an einer Feldstudie, dafür bin ich gut geeignet.

Da gibt es zum Beispiel die Truppenteile, die gerne netzwerken, sich mit Leuten treffen, gerne ausgiebig und viel und vor allem in unangemessener Lautstärke schnaken. Während andere ihren letzten Rest Ritalin aus dem Federmäppchen kratzen, um sich noch irgendwie konzentriert zu bekommen, abgehangene Studenten im letzten Semester, Haltungsschäden billigend in Kauf nehmend, mit ihren wirren, tränenden Augen auf ihren siebzig Jahre alten Laptop starren und die Sicherheitsbediensteten des Hauses, einsam und den mit Verachtung unterfütterten Blicken ausgesetzt, ihre elendigen Runden drehen... Häh, was? habe den Faden verloren. Auf jeden Fall gibt es hier allen Ernstes genügend Menschen, die meinen, sich hier ein schönes Leben machen zu dürfen. Hier. In der Bibo. Wo selbst Christi am eigenen Leib zu spüren bekommen hätte, was wirkliches Leid bedeutet.

Da quatschen einfach drei Sumpfrüben, die eine nichtsnütziger als alle anderen zusammen, und besitzen allen Ernstes noch die Unverfrorenheit dabei genüßlich in die Gegend grinsen. In Scham mögen Sie versinken, und gleich noch tiefer, durch den Estricht, vorbei an den hier üblichen Gesteinsschichten bis zum Mittelpunkt der Erde. Die dort ansässigen Dinosaurier werden ihnen ihr Grinsen und ihr dummes Gequatsche schon austreiben. Neben Eier legen ist das kiefergestütze Austreiben von Gegrinse und Gequatsche nämlich die Kernkompetenz dieser edlen Landwirbeltiere.

Wer einmal am Mittelpunkt der Erde war (oder sogar drin) erinnert sich sein Leben lang an den dort vorherrschenden Schrecken. Dafür kann man sich im Anschluss an diese Erfahrung gut in der Bibo benehmen,


Hier geht es in Kürze mit zwei Fortsetzungen weiter. Mir bleibt nur noch eine gute Stunde. Die verwende ich darauf, ein gutes Bild zu finden. Bis demnächst!




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen